Der Pfad

Besuchen sie unseren Pfad im Hirschpark.

So finden sie den Pfad

Zu Fuß

Aus dem Zentrum über die Klosterallee, am Judenfriedhof vorbei auf den Hirschparkweg. Dort links auf den Apfelweg.

Mit dem Auto

Anfahrt über Forstweg in die Ockelstraße. Dort am Ende zu Fuß 50 m nach links gehen.

Mit dem Bus

Buslinie zum nördlichen Kurbezirk Haltestelle am Forstweg. Von dort nach links auf den Hirschparkweg für 200 m, rechts auf den Apfelweg.



Flattern bei Tag und bei Nacht

Schmetterlinge sind Insekten mit 4 Flügeln, die dicht mit unterschiedlich gefärbten, winzigen Schuppen besetzt sind.  

Die Bezeichnung Schmetterling rührt von dem Missverständnis her, die Falter würden von Rahm oder Butter angezogen (Schmetten = Rahm oder Butter herstellen). Man unterscheidet zwischen Tagfaltern, von denen es in Deutschland knapp 190 Arten gibt, und Nachtfaltern mit weit über 3000 Arten. 

Tagfalter sind tagaktiv und häufig bunt gefärbt. Nachtfalter sind (meist) nachtaktiv. Ihre Färbung ist überwiegend von tarnenden Farbtönen bestimmt. Zu den Nachtfaltern gehören die sogenannten Kleinschmetterlinge, deren bekannteste Vertreterin die Kleidermotte ist. 

Schmetterlinge erfüllen wichtige Funktionen in der Natur: Sie helfen als emsige Blütenbesucher bei der Bestäubung von Pflanzen. Falter und Raupen sind zudem ein sehr wichtiges Glied in der Nahrungskette für zahlreiche andere Insekten, besonders aber auch Beute von kleineren Wirbeltieren, wie Reptilien, Vögeln und Fledermäusen. 

Viele Schmetterlingsarten sind in ihrem Bestand bedroht oder bereits ausgestorben. So gelten bei den Tagfaltern nur noch 31% der Arten als weit verbreitet und häufig! Schmetterlinge leiden besonders unter der Zerstörung und Veränderung ihrer Lebensräume, unter der Überdüngung der Landschaft und unter dem Einsatz von Pestiziden. Spezialisierte Arten haben zudem Probleme mit dem Klimawandel.

 


Das Wunder der Verwandlung

Der Entwicklungszyklus der Schmetterlinge beginnt mit der Eiablage der Weibchen. Jede Art braucht dafür ihre eigene Pflanzenauswahl, die je nach Schmetterlingsart sehr eingegrenzt oder weit gefächert ist.

Aus den abgelegten Eiern schlüpfen die Raupen, die sogleich (bei einigen Arten aber auch erst nach einer Überwinterung) zu fressen beginnen und schnell heranwachsen. Im Laufe ihrer Entwicklung müssen sie sich mehrmals häuten, wobei es zu einer Form- oder Farbveränderung kommen kann. Am Ende der Raupenentwicklung kommt es zur Verpuppung. Nach einer artspezifischen Entwicklungszeit schlüpft aus der Puppe der fertige Falter.

Die Entwicklung der Raupe über das Puppenstadium zum Falter wird Metamorphose (Umgestaltung, Verwandlung) genannt und gehört zu den faszinierendsten Vorgängen in der Natur. Hierbei verdaut sich die Larve in der Puppenhülle quasi selbst. Aus den Bestandteilen entsteht ein ganz neues Lebewesen, der Falter! 

Schmetterlinge bilden eine, zwei oder mehr Generationen im Jahr aus. Auch die Überwinterung ist je nach Art unterschiedlich. Selten überwintern die Falter, meist wird der Winter als Ei, Raupe oder Puppe überdauert.

 


Was die alles können!

Schmetterlinge riechen mit den Fühlern. Mit ihrer Hilfe identifizieren sie geeignete Futterpflanzen und finden Paarungspartner.

Schmetterlinge können hören. Mit einem speziellen Organ am Hinterleib können Schallwellen wahrgenommen werden. Einige Nachtfalter hören Ultraschall, der von Fledermäusen, ihren Fressfeinden, erzeugt wird. Durch einen Sturzflug können sie sich dann oftmals in Sicherheit bringen.

Seide wird von einer Schmetterlingsraupe produziert, die zu diesem Zweck schon seit Jahrtausenden, ursprünglich nur in China gezüchtet wird. Der Seidenspinner ist somit nach der Honigbiene das zweitwichtigste Nutztier unter den Insekten.

Schmetterlingsraupen sind oftmals giftig um sich vor Fressfeinden zu schützen. Dafür werden giftige Inhaltsstoffe ihrer Futterpflanzen aufgenommen. Andere Arten besitzen Brennhaare, die allergische Reaktionen und Verätzungen verursachen. Wanderfalter verbringen wie unsere Zugvögel nur den Sommer bei uns um sich zu vermehren. Dafür fliegen sie im Frühling aus Nordafrika und Südeuropa zu uns und verlassen uns im Herbst wieder in südlicher Richtung. Häufigste Wanderfalter sind der Distelfalter und die Gammaeule.

 


Lebensräume

Es gibt eine Vielzahl von Lebensräumen, in denen sich unterschiedliche Arten angesiedelt haben. So leben manche in offenen, sonnig- warmen, trockenen Lebensräumen, wie Magerrasen, Steppen, Heiden und Felsen. Moore, Sümpfe und Feuchtwiesen bilden sonnig bis kühle und feuchte Lebensräume. Andere Arten brauchen Waldränder, Hecken, Trockenmauern oder lichte und pflanzenreiche Wälder.

Geeignete Lebensräume müssen für die erwachsenen Schmetterlinge nektarspendende Blüten (Futterpflanzen) zur jeweiligen Flugzeit der Art bereithalten. Für die Raupen sind entsprechende Entwicklungspflanzen unabdingbar. Schmetterling und Raupe brauchen daher oft unterschiedliche Pflanzen und somit auch unterschiedliche Lebensräume.


Was können wir tun?

In privaten Gärten und auf Balkonen gibt es viele Möglichkeiten nektarreiche Blühpflanzen anzusiedeln. Eine „wilde Ecke“ mit heimischen Kräutern oder ein Rasenstreifen, der nur vereinzelt gemäht wird, kann zum Nahrungsangebot von Faltern und Raupen beitragen. Hecken, Obstbäume, Trockenmauern oder ein Totholzhaufen bieten Ruhezonen und Überwinterungsmöglichkeiten.

Aber auch Städte, Gemeinden und Betriebe können etwas für Schmetterlinge tun. Wildblumenwiesen statt Parkrasen, der Verzicht auf „Unkraut- und Insektenvernichtungsmittel“ sowie unnötige Düngung erleichtern neben unseren Schmetterlingen auch vielen anderen gefährdeten Insektenarten das Überleben.

Wir freuen uns, wenn der Schmetterlingspfad Ihnen Anregungen für daheim, in Kindergarten, Schule oder am Arbeitsplatz gibt.


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