Der Hummelpfad

Ein Königreich für einen Sommer


Lageplan des Hummelpfades im Bergkurpark



Hummeln gehören zu den Wildbienen, in Niedersachsen wurden bisher 29 Arten nachgewiesen, davon sind sieben Arten häufig anzutreffen.

Lebensräume

Die Hummeln sind Generalisten. Wichtige Lebensräume sind Dünen, blütenreiche Wiesen, Streuobstwiesen, Hecken, Feld- und Wiesensäume, Waldränder und Steinbrüche. In unseren Städten fühlen sich die Hummeln auch in vielfältig gestalteten Gärten und Parkanlagen wohl.
Zum Herbst suchen die befruchteten Jungköniginnen Schutz für die Winterruhe. Sie graben sich in lockerer Erde auf Wiesen ein oder suchen sich Hohlräume in Totholz oder Steinspalten und verweilen dort bis zum Frühjahr.

Die häufigsten Hummelarten Norddeutschlands

In Deutschland leben über 40 Hummelarten. Etwa die Hälfte davon steht auf der Roten Liste. Hummeln gehören zu den wenigen  Wildbienen, die Staaten bilden.

Hier stellen wir Ihnen die sechs häufigsten näher vor.

Nahrung

Die Hummeln fliegen von Februar bis Oktober. Von Vorteil für die Tiere ist, dass sie schon ab 5°C fliegen und so Nektar und Pollen sammeln können.
Im Frühjahr benötigen die Hummeln vor allem auch nahrhafte Pollen für die Gründung des Hummelvolkes, die Sal-Weide bietet diese reichhaltig an. Sobald das Volk gegründet ist, fliegen die Arbeiterinnen tagtäglich  aus, um Nektar und Pollen zu sammeln.
Es gibt zahlreiche Pflanzen, die von den Hummeln angeflogen werden, einige davon sind auch speziell auf die Hummeln als Bestäuber angewiesen.
Wichtig ist für die Hummel, dass besonders im Hochsommer genügend Trachtpflanzen blühen. Nun sind die Völker am größten, so ist der Bedarf an Nektar auch besonders groß.

Der Lebenszyklus eines Hummelvolkes

Gefährdung

Die natürlichen Feinde sind Dachs und Waschbär, Insekten fressende Vögel, bestimmte Fliegen, Käfer, Schlupfwespen, Motten und Milbenarten. Zudem bedrohen die Tiere verschiedene Krankheiten wie zum Beispiel Durchfall.
Eine starke Bedrohung ist durch den Verlust an „wilden Flächen“ und den dadurch fehlenden nektar- und pollenspendenden Blütenpflanzen entstanden. In unseren Gärten dominieren immer mehr sterile Rasenflächen oder noch schlimmere „Stein- und Schottergärten“.
Die größte Gefahr kommt von uns Menschen. Wir gestalten unsere Landschaften nach Gesichtspunkten der Optik und Sauberkeit und pflegen unsere Gärten und Landschaften mit immer effizienteren Maschinen. Die Folge ist der Verlust an vielen blühenden Wildpflanzen, welche am Anfang der Nahrungskette der heimischen Fauna stehen. Und selbst dort, wo noch oft gut gemeinte Blühstreifen angelegt werden oder für Insekten interessante Pflanzen in den Gärten wachsen, werden die Tiere häufig durch den Einsatz an Pestiziden bedroht.

So können wir helfen

Das Projekt „Hummelpfad“ gibt hier Anregungen. Sowohl in der freien Landschaft als auch in unseren Parks und Gärten können wir heimischen Hummeln helfen, geeignete Lebensräume zu besetzen. Dafür brauchen die Tiere als Erstes Verstecke für den Winter. Schaffen wir also Areale, welche von Oktober bis März unberührt bleiben.
Konnten im März die jungen Königinnen nach der Winterruhe ausfliegen, suchen sie einen geeigneten Platz für den Bau des Nestes. Dafür geben wir an den sechs Stationen des Hummelpfades Tipps, was mit kleinen Mitteln getan werden kann und welche Hummelart davon profitiert.
Nun braucht das wachsende Hummelvolk noch Nahrung. Es ist wichtig, dass von Frühjahr bis Herbst genügend geeignete Blütenpflanzen für die Hummeln zu finden sind. Beim Kauf für den Garten sollten bienenfreundliche Pflanzen bevorzugt werden. Rasen- oder Wiesenflächen möglichst nicht vollständig abmähen. So können die Tiere auf Randstreifen oder Inselflächen ausweichen.
Eines ist nun aber noch wichtig. Es sollten in der freien Landschaft und im Hausgarten keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Wir müssen immer daran denken, dass nicht nur die Blattlaus getötet wird, die unsere Pflanzen zu bedrohen scheint, sondern dass die Mittel dann auch von der Hummel sowie auch anderen Tieren aufgenommen werden und diese schädigen oder töten können.

Die zehn besten Hummelpflanzen

  Deutscher Name Botanischer Name
1 Sal-Weide Salix caprea
2 Lungenkraut Pulmonaria officinalis
3 Himbeere Rubus idaeus
4 Kratzdistel Cirsium vulgare
5 Rotklee Trifolium pratense
6 Esparsette Onobrychis viciifolia
7 Heilziest Stachys officinalis
8 Dost Origanum vulgare
9 Natternkopf Echium vulgare
10 Wasserdost Eupatorium cannabium
Download
Hummelpfad Flyer
Die Broschüre zum Hummelpfad Bad Pyrmont.
NABU_BP_HP_Faltblatt_6seiter_D_20201016.
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Das Projekt ist entstanden mit Unterstützung durch

Fachliche Beratung durch Klaus Kuttig.

Fotos von Klaus Kuttig und Michael Mäkler.